Do 1.4.2021 ▪ 19 Uhr

Unsere Straßen – Erinnerungskultur im Stadtbild

Online-Podiumsdiskussion

Aus der Veranstaltungsreihe ➜ Bewegter Donnerstag

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Über das Thema

In vielen deutschen Städten finden sich immer noch Straßennamen von Kolonisierenden, Antisemiten, Rassisten und Nationalsozialisten. In immer mehr Städten formiert sich dagegen jedoch Widerstand, und zunehmend bilden sich freie Gruppen und auch städtische Kommissionen, die sich mit dieser Tatsache auseinandersetzen und Vorschläge sowie Forderungen für Erklärungen und Umbenennungen artikulieren.

Vier Fachleute berichten von ihrer Arbeit und kommen ins Gespräch darüber, wem wir unsere Straßennamen widmen, wie mit Erinnerungskultur umgegangen wird und in welcher Stadt wir leben wollen.

Gäste

  • Dr. Felix Bellaire, wiss. Mitarbeiter der Fachstelle für Erinnerungskultur der Stadt Augsburg
  • Martin Fink M.A., Kulturamtsleiter der Stadt Kempten
  • Dr. Noa K. Ha, Stadtforscherin aus Berlin
  • Dr. Andreas Heusler, Leiter des Sachgebiets Zeitgeschichte/ Jüdische Geschichte am Stadtarchiv München

Moderation: Doris Bimmer, Journalistin beim Bayerischen Rundfunk


Dr. Felix Bellaire I Foto: privat

Dr. Felix Bellaire hat Neuere und Neueste Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie studiert und promovierte mit einer kulturgeschichtlichen Arbeit über Augsburg im Nationalsozialismus.

Nach Stationen beim Haus der Bayerischen Geschichte und der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit arbeitete er im Wissenschaftsbereich u.a. als Autor, Lektor und in leitender Funktion bei der Umsetzung z.T. international gezeigter Ausstellungsprojekte.

Seit 2017 ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Fachstelle für Erinnerungskultur der Stadt Augsburg.


Martin Fink

Martin Fink wuchs im südlichen Oberallgäu auf. Er hat klassische Archäologie, Musikpädagogik und Politikwissenschaft an der Uni Würzburg und in Rom studiert und ist Gründungsvorsitzender der Würzburger Museumsinitiative e.V.

Er war wissenschaftlicher Assistent in Würzburg und hat in Italien und Ägypten archäologische Feldforschung betrieben. Seine Forschungsschwerpunkte waren Kulturtransfer in der Antike, Forschungsgeschichte, Fälschungen und römische Baukultur. Nach Fortbildungen im Bereich Kulturmanagement hat er Lehraufträge zu Kulturmarketing und Projektmanagement an verschiedenen deutschen Universitäten gehalten.

Er ist seit 2013 Kulturmanager der Stadt Kempten (Allgäu) und seit 2014 der Kulturamtsleiter.


Dr. Noa K. Ha I Foto: © Noa K. Ha

Dr. Noa K. Ha ist Stadtforscherin. Seit Juli 2020 ist sie kommissarische wissenschaftliche Geschäftsführerin am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM).

Von 2018 bis 2020 leitete sie das Zentrum für Integrationsstudien an der TU Dresden als Geschäftsführerin und Nachwuchsforschungsgruppenleiterin.

Von 2013 bis 2017 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin und Post-Doc am Center for Metropolitan Studies (CMS) an der TU Berlin. Noa K. Ha ist Gründungsmitglied der Fachgesellschaft für rassismuskritische, postkoloniale und dekoloniale Forschung und Praxis (DeKolonial e.V.i.G.). und im asiatisch-deutschen Verein korientation e.V. aktiv. Ihre Dissertation „Straßenhandel in Berlin: Öffentlicher Raum, Informalität und Rassismus in der neoliberalen Stadt“ erschien 2016 im transcript Verlag.


Dr. Andreas Heusler

Dr. Andreas Heusler studierte Geschichte und Politikwissenschaften an den Universitäten Tübingen und München.

1994 wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität mit einer Studie über die nationalsozialistische Kriegswirtschaft promoviert.

Seit 1994 leitet er das Sachgebiet Zeitgeschichte/Jüdische Geschichte am Stadtarchiv München. Heuslers Forschungsinteressen liegen vor allem im Bereich der NS-Geschichte, der Exilforschung, der kommunalen Kulturgeschichte und der jüngeren Zeitgeschichte. Aktuell beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit Fragen der Erinnerungskultur und zeitgemäßen Formen des Gedenkens.