Unsere Sammlung – Das Herzstück des Museums

Eine kurze Geschichte der städtischen Sammlungen in Kempten


In den 1880er Jahren entstanden in Kempten erste Heimatvereine, inspiriert von ähnlichen Initiativen im Allgäu. Im Jahr 1882 stellte der Magistrat Räume und Mittel für eine Ausstellung bereit. 1884 gründete sich der Kemptener Alterthumsverein, später Allgäuer Alterthumsverein, mit dem Ziel, historische Objekte aus Kempten und dem Allgäu zu sammeln und zu bewahren. 

Bürgermeister Adolf Horchler zeigte von Anfang an großes Interesse an der kulturhistorischen Sammlung. Unter seiner  Vorstandschaft begann man umgehend zu sammeln und zudem Grabungen am Lindenberg zu organisieren.

Kornhaus Kempten, 1932, Foto: Viktor Knollmüller
(c) Stadtarchiv Kempten (Sign.: FS KeiB Nr. 1505)

Anfang des 20. Jahrhunderts suchte man nach einem geeigneten Ort für die öffentliche Präsentation der Sammlungen. Zur Debatte standen Räume in der Residenz, das frei gewordene Neubronnerhaus oder das Kornhaus. 1910 entwickelten die Architekten Heydecker Umbaupläne für das Kornhaus und die Gestaltung der Museumsräume.

Im Juni 1919 entschied Bürgermeister Otto Merkt zugunsten des Kornhauses als Museum und Ausstellungsort. Er integrierte dies in ein Gesamtkonzept mit dem Neubronnerhaus (Stadtarchiv, Allgäuer Heimatbibliothek) und dem Knabenschulhaus Mühlstraße (Stadtbücherei). In den 1920er Jahren wurde die Sammlung weiter erweitert und bedeutende Exponate in der Publikation "Allgäuer Geschichtsfreund" vorgestellt.

Webstuhl im Allgäuer Heimatmuseum im Kornhaus in Kempten, 1935; Foto: Albert Bösel, Kempten
(c) Stadtarchiv Kempten (Sign.: FS KeiB Nr. 870)

Am 24. Mai 1925 schließlich wurde das Museum in den neu geschaffenen Räumen im Kornhaus eröffnet.  Max Förderreuther, Pädagoge und Heimatforscher, stellte das "Allgäuer Heimatmuseum als Bildungsstätte" vor. Die Ausstellung führte zu zahlreichen Neuzugängen, darunter die bedeutende Leichtle’sche Schenkung von 1928, mit wertvollen Stücken des Stifters Martin Leichtle.

Während des NS-Regimes wurden die Museen in die Hierarchie des Kulturbetriebs eingegliedert. 1938 übernahm die Stadt die Trägerschaft des Heimatmuseums und der städtischen Sammlungen. Ab Herbst 1943 begann die Bergung von Archiv- und Kulturgut wegen "Luftgefahr", die bis Frühjahr 1944 abgeschlossen war. Alfred Weitnauer leitete das Museum in dieser Zeit ehrenamtlich.

Das Kornhaus mit "Allgäu-Museum";
Foto: Roger Mayrock (c) Kulturamt Kempten

 

Schon 1946 organisierte der Verein, inzwischen in „Heimatdienst Allgäu“ benannt, die Rückführung des Museumsguts. 

1956 führte Oberbürgermeister August Fischer eine Inventur des gesamten Bestands durch.

1965 wurde die Sammlung im „Allgäuer Heimatmuseum“ neu geordnet und die Räume renoviert, um die Exponate optimal zu präsentieren.

Ende der 1990er Jahre erhielt das Allgäu-Museum neuen Auftrieb: Mit Dr. Reinhard Riepertinger als erstem hauptamtlichen Museumsleiter wurde 1999 eine moderne, erlebnisorientierte Dauerausstellung eröffnet. Ziel war es, Geschichte, Kultur und Kunst lebendig und zugänglich zu vermitteln.

Die Präsentation im "Allgäu-Museum" im Kornhaus 2015,
Foto: Roger Mayrock (c) Kulturamt Kempten

Die Ausstellung bestand bis zur Schließung 2018.

2019 folgte die Eröffnung des Kempten-Museums, das sich auf die Stadtgeschichte Kemptens konzentriert.

Im Jahr 2022 wurde der Rohbau eines Zentraldepot vollendet. Im Jahr 2024 ist die mehr als 70.000 Objekte umfassende kunst- und kulturgeschichtliche Sammlung der Stadt in dieses Zentraldepot eingezogen.


Sammlungen 

  • Werkverzeichnis Maximilian Rueß

    Das Werk des Künstlers Maximilian Rueß (1925 - 1990) wurde 1995 zu großen Teilen den Sammlungen der Museen der Stadt Kempten gestiftet.

Unsere Sammlungsseite befindet sich im Aufbau. Wir bitten um Verständnis, dass Informationen erst nach und nach veröffentlicht werden.